Tandoori Masala - die gesunde und leckere Gewürzmischung aus Indien

Tandoori-Hähnchen mit frischem Gemüse
Tandoori-Hähnchen mit frischem Gemüse

Was ist Tandoori?

Tandoori ist kein Einzelgewürz wie beispielsweise Anis, der nur von einer Pflanze stammt, sondern eine indische Gewürzmischung. Sie hat einen Duft, der alle Wohlgerüche eines Gewürzmarktes in sich zu vereinen scheint und an das ähnliche Garam Masala erinnert. Die Zusammensetzung der Mischung kann je nach Rezept schwanken. Allen ist aber gemeinsam, dass sie würzig-fruchtig bis fruchtig-herzhaft schmecken und eine milde Schärfe aufweisen.

Von anderen Gewürzmischungen wie Garam Masala unterscheidet sich Tandoori Masala einerseits in der Verwendung, andererseits in der Zusammensetzung. Masala bedeutet Gewürz und Tandoori ist die Bezeichnung der Gewürzart, also so wie es im Deutschen bei „Grillgewürz“ der Fall ist.

Die Tandoori Tradition

Ein bekanntes Gericht der indischen Küche, dass diese Gewürzmischung verwendet, ist das Tandoori Chicken Masala. Aus der Gewürzmischung wird dabei eine Marinade zubereitet, mit der das Hühnchen eingerieben wird, bevor es traditionell im Holzkohleofen gegart. Es gibt jedoch auch viele andere Gerichte, die die Würzmischung verwenden. Die Basis kann dabei ebenso aus Fleisch wie aus Geflügel Fisch oder Gemüse bestehen.

Wie schmeckt Tandoori Masala?

Tandoori Masala hat in der Basis einen milden fruchtig-pikanten Geschmack, ohne dabei scharf zu sein, wie man es von vielen anderen indischen Gewürzmischungen kennt. Das Aroma ist dabei nuancenreich, sodass je nach Speise andere Aromen in den Vordergrund treten.

Da Tandoori Masala jedoch kein Einzelgewürz, sondern eine Gewürzmischung mit vielen Rezepten ist, variiert der Geschmack von Mischung zu Mischung. Deshalb ist es ratsam vor der Verwendung einer fertigen Tandoori-Mischung davon zu probieren.

Wie verwendet man Tandoori Masala?

Tandoori wird meist in Marinaden verwendet. Das ähnlich schmeckende Garam Masala dient hingegen eher als Gewürz für Suppen, Currys und Saucen. Eine feste Regel ist dies jedoch nicht.

Für die die Zubereitung einer traditionellen indischen Marinade wird Tandoori mit Naturjoghurt vermengt, der nach dem Durchziehen großzügig auf Fleisch, Geflügel oder Fisch verteilt wird. Diese Marinade eignet sich aber auch hervorragend als Dip für die fertigen Speisen – auch zu Gemüsegerichten und Kartoffelwedges. Sie wird dann zur Tandoori-Sauce.

Marinaden aus Wasser und Öl können mit der Gewürzmischung ebenso zubereitet werden. Wichtig ist dabei, dass auch diese vor der Verwendung gut durchzieht, damit die damit bestrichenen oder eingeriebenen Speisen möglichst viel von dem im Öl gelösten Aroma aufnehmen können. Die verwendete Gewürzmenge ist dabei Geschmackssache, sollte bei Ölmarinaden aber geringer ausfallen, da diese den Geschmack meist intensiver aufnehmen und weniger die Schärfe dämpfen als dies bei Joghurtzubereitungen der Fall ist.

Die typische Zubereitungsart für Tandoori-Gerichte ist das Grillen oder Schmoren im Backofen. Besonders gut macht sich Tandoori aber auch als Gewürz auf dem Holzkohlegrill oder im Smoker. Dort vereinen sich die fruchtig-pikanten bis herzhaften Noten der Gewürzmischung mit dem typischen Raucharoma der Holzkohle, was einen besonders vollmundiges Geschmackserlebnis bietet.

Auch in der vegetarischen Küche ist Tandoori gut aufgehoben. Dort passt das Gewürz besonders gut zu Linsen, Gemüsecurrys, Kartoffeln, Kichererbsen und Kohlgerichten. In Deutschland ist diese Kombination den meisten kochbegeisterten noch unbekannt, birgt aber viele abwechslungsreiche Gaumenfreuden.

Tandoori Masala lässt sich hervorragend als Marinade für Ofen- oder Grillgemüse verwenden, aber auch in der Pfanne. Soll Tandoori in der Pfanne zum Einsatz kommen, empfiehlt es sich, dass Gemüse zuerst scharf anzubraten und die Würzmischung erst am Ende zuzugeben, um ein Bitterwerden zu vermeiden.

Woher kommt Tandoori Masala?

Herkunft

Tandoori Masala stammt aus Indien. Genauer gesagt aus dem indischen Bundesstaat Rajasthan im Nordwesten des Landes – eine Region, die in kulinarischer Hinsicht vor allem für ihre vielfältigen vegetarischen Gerichte bekannt ist. Umso überraschender, dass die Gewürzmischung im Westen und insbesondere in Deutschland vor allem als Würze für Fleischgerichte bekannt ist. Das mag am bereits erwähnten Tandoori Chicken Masala liegen, dass hier zulande nicht nur regelmäßig auf den Speisekarten indischer Restaurants auftaucht, sondern es auch schon längere Zeit in die Kühl- und Tiefkühlregale der Supermärkte geschafft hat.

Der Name Tandoori leitet sich vom Wort Tandur ab. Dieses beschreibt den traditionellen indischen Lehmofen (Tandoorofen) – noch etwas was die Verwendung als Grillgewürz nahelegt – denn Tandoori-Gerichte werden in der indischen Küche traditionell mit Holzkohle gegart. Dabei ist aber nicht ausschlaggebend, ob es sich dabei um Fleisch- Geflügel- Fisch- oder Gemüsegerichte handelt. Im Holzkohleofen kann sowohl gebacken, gegrillt, als auch geschmort werden. Eigentlich nicht anders als im Modernen Ofen – nur dass das Holzkohlearoma fehlt. Im Prinzip bedeutet Tandoori Masala also nichts anderes als „Ofengewürz“.

Woraus besteht Tandoori Masala?

Tandoori Masala besteht in der Basis aus einer Mischung aus Chilis, Kreuzkümmel und Koriandersamen, kann je nach Rezept aber auch weitere Gewürze beinhalten. Meist sind das Ingwer, Kardamom, Knoblauch, Nelken und/oder Zimt. Aber auch Pfeffer, Kurkuma, Piment und Paprikapulver finden sich vereinzelt in den Zutatenlisten.

Da Chillies sowohl in ihrem Geschmack als auch in ihrem Schärfegrad sehr variabel sind, können auch hieraus größere Abweichungen im Geschmack der verschiedenen Mischungen entstehen. So sind einige Tandoori Masala Mischungen deutlich milder oder fruchtiger als andere, ohne dass das Hinzufügen weiterer Gewürze dafür verantwortlich ist. Erhältlich ist Tandoori Masala Gewürz als Paste oder als trockene Gewürzmischung. Die Paste enthält meist noch Wasser und Öle.

Ist Tandoori Masala gesundheitsfördernd?

Um diese Frage zu beantworten, lohnt sich ein Blick auf die Inhaltsliste, denn dort ist viel Gutes zu finden.

  • Ingwer: Er steht im Ruf Erkältungsbeschwerden zu lindern und das Immunsystem zu stärken. Darüber hinaus ist er ein beliebtes Mittel bei Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit und Migräne.
  • Chilis: Sie regen die Verdauung an, werden aber sonst eher äußerlich angewendet. Ihr Inhaltsstoff Capsaicin ist in vielen Salben und Pflastern gegen Muskelbeschwerden enthalten, da es die Durchblutung der Haut anregt.
  • Kreuzkümmel (nicht mit Kümmel zu verwechseln, den viele gar nicht mögen, obwohl er durchaus als Pilz- oder Brotgewürz geschätzt wird): Kreuzkümmel wirkt durch seine ätherischen Öle verdauungsfördernd und krampflösend.
  • Knoblauch: Verfügt über eine entzündungshemmende und schleimlösende Wirkung und kann dazu beitragen, die Blutfette zu senken.
  • Koriander: Wirkt verdauungsfördernd, entzündungshemmend und soll die Nerven beruhigen.
  • Kurkuma: Regt den Appetit an, unterstützt die Fettverdauung, ist entzündungshemmend und schmerzstillend.
  • Kardamom: Ein wärmendes und durchblutungsförderndes Gewürz.
  • Nelken: Sie haben einen Ruf als Schmerzstiller. Eine Nelke zu zerkauen kann bei Zahnschmerzen helfen, die Zeit bis zum Zahnarzt zu überbrücken.
  • Zimt: Wirkt entzündungshemmend und gegen Bakterien und Pilze.

Tandoori Masala enthält also eine Reihe ausgezeichneter Gewürze mit vielen gesunden Eigenschaften.


Rezeptvorschlag: Tandoori-Hähnchen

Für 4 Personen
  • 1 küchenfertige Poularde (ca. 1,5 kg)
  • 3 TL Limettensaft
  • 1 kleine Zwiebel
  • 3 TL Tandoori
  • 2 TL Garam Masala
  • 2 EL frisch geriebener Ingwer
  • Salz
  • 300g Joghurt

Die Poularde kalt abspülen, trockentupfen und in 8 Teile schneiden. Die Teile in eine flache Schüssel legen. Limettensaft, geschälte, gewürfelte Zwiebel, Tandoori, Garam masala, Ingwer, Salz und Joghurt in einem Mixer schaumig schlagen. über das Geflügel gießen und zugedeckt im Kühlschrank über Nacht durchziehen lassen. überschüssige Marinade abgießen und die Geflügelteile in einem Bräter im vorgeheizten Backofen bei 200 °C etwa 1 1/2 Stunde braten.