Kaffee: Anbauländer - Brasilien
Den internationalen Kaffeemarkt deckt Brasilien mit 30 bis 45 Millionen Sack als weltweit gröβter Produzent zu einem Drittel allein ab. In der Regel werden die ungewaschenen und sonnengetrockneten Bohnen als "Brazil" verkauft, um sie von den feineren "Milds" zu unterscheiden. Neben zahlreichen Arabica-Sorten wird auch der Conillon, eine Robusta-Art gezogen.
Die Qualitäten der 1720 von Französisch-Guyana eingeführten Pflanzen sind im Allgemeinen durchschnittlich, dabei aber sehr unterschiedlich. Sie bieten für jeden Geschmack etwas: Der medizinisch schmeckende Rio wird im Land selbst konsumiert.
Die im Norden in Meeresnähe wachsenden Sorten haben ein kräftiges See-Aroma, und die alten, in der südöstlichen Cerrado-Region jetzt wieder neu kultivierten Bourbon-Bohnen sind ansprechend mild-würzig und haben wenig Säure. Verheerende Frosteinbrüche im Süden des Landes haben meist gravierende Auswirkungen auf den Welthandel.
Die brasilianische Wirtschaft hat sich daher von der einst dominierenden Kaffee-Industrie, die der Staat bis 1990 sehr streng kontrollierte und reglementierte, wieder unabhängig gemacht. Endgültig vorbei sind damit auch die Zeiten, in denen Überproduktionen ins Meer geschüttet werden muβten, um die Preise stabil zu halten.