Kaffeeanbauland: Kenia
Kenianische Spitzenkaffees duften vor allem in den Tassen deutscher Genieβer. Für die äuβerst feine Säure, die exzellente Fruchtigkeit und den vollen Körper zahlen sie auch ungleich höhere Preise als für vergleichbare Qualitäten aus Kolumbien oder Zentralamerika.
Die ersten Bäume kamen im 19.Jahrhundert aus Äthiopien, doch erst zu Beginn dieses Jahrhunderts führten Missionare die wertvollen Bourbon-Bäume ein. Sie werden in 1300 Groβplantagen und von 600.000 Kleinerzeugern in Kooperativen kultiviert. Allerdings machen den Pflanzen Krankheiten und Schädlinge zu schaffen. Von einer neu eingeführten Sorte, der "Ruiri 11", versprechen sich die Farmer mehr Widerstandskraft.
Der kenianische Kaffee wächst gröβtenteils auf einer Höhe von 1500 bis 2100 Metern. Zweimal im Jahr wird geerntet. Da nur die reifen Kaffeekirschen gepflückt werden, kann es vorkommen, dass die gesamte Anpflanzung bis zu siebenmal abgeerntet werden muss.
Die Regierung hält in der Kaffeewirtschaft alle Fäden in der Hand: Die Anbauflächen sind teilweise staatlich, und die Ernten werden unter Aufsicht bei den wöchentlichen Auktionen in Nairobi zum Teil in kleinen Partien bis zu 60 Sack versteigert. Fachleute befürchten den Verlust des typischen Qualitätsvorteils von ausgesuchten Lagen-Kaffees, wenn der Handel liberalisiert werden sollte. Das Erntevolumen liegt bei 1,6 Millionen Sack.