Oregano
Botanischer Name: Origanum vulgare
Ein mediterranes Gewürz
Oregano (Origanum Vulgare) ist ein Kraut, das wie Thymian und Basilikum besonders in der mediterranen Küche sehr beliebt ist.
Neben der bekannten Verwendung in Saucen, Suppen und Pizza, hat das Würzkraut auch Wirkstoffe, die im medizinischen Bereich ihre Anwendung finden.
Oregano Herkunft
Ursprünglich aus der Mittelmeerregion stammend, findet man das Kraut heute auch in Nordamerika, Mittelamerika, Asien und Europa wieder. Am besten wächst es an Waldrändern und sonnigen Lagen mit trockenem Boden.
Aufbewahrung
Nach dem Ernten werden die Triebe in Bündeln zum Trocknen aufgehängt. Danach können die getrockneten Blätter in einem luftdichten Gefäß über ein Jahr gelagert werden.
Auch das Einfrieren ist möglich. In Gefrierbeuteln vorportionierte Oreganoblätter können eingefroren und jederzeit nach Bedarf aufgetaut werden.
Für die dauerhafte Nutzung des Gewürzkrauts lohnt sich das Einlegen in Speiseöl. Das verfeinerte Speiseöl kann nun wie gewohnt zur Zubereitung von Speisen genutzt werden.
Oregano kaufen
Beim Oregano kaufen sollte auf kräftige Blätter und ein intensives Aroma geachtet werden. Die Blätter dürfen nicht groß sein und einen großen Abstand haben. Das ist ein Anzeichen für minderwertige Qualität. Als ganze Blätter sind sie aber nur schwer zu bekommen.
Wer Angst hat beim Kauf einen Fehler zu begehen, sollte auf bereits getrocknete Ware zurückgreifen. Diese ist sehr viel intensiver im Aroma und kann auch gleich in diesem Zustand für andere Zwecke, außerhalb der Küche, verwendet werden. Beispielsweise für ein Kräuterkissen.
Beim Kauf hat man mehrere Arten der Pflanze zur Auswahl, die sich im Aussehen und Geschmack unterscheiden. Das griechische Würzkraut (Origanum vulgare subsp. hirtum) ist gut geeignet, wenn man das intensivste Aroma möchte.
In Deutschland ist die spanische Variante sehr beliebt. Wir kennen sie vor allem von der Pizza und einigen Tomatensaucen. Es gibt mexikanischen Oregano. Der Name ist allerdings verwirrend, denn diese Pflanze hat nichts mit Origanum vulgare zu tun. Schmeckt jedoch trotz seiner pfeffrigen Note wie unser Pizza Gewürz.
Wilder Oregano (Origanum vulgare subsp. vulgare) ist wegen seines schwachen Aromas eher als Dekoration denn als Gewürz geeignet. Trotzdem kann er natürlich dafür genutzt werden.
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Oregano in der Küche
Der Oregano Geschmack ist intensiv, leicht herb und bitter. Kleine Geschmacksnuancen entstehen durch Qualität und unterschiedliche Anbaubedingungen. Daher ist der Oregano Geschmack der Blätter in manchen Regionen milder oder scharf.
Das Gewürzkraut kommt am häufigsten in der mediterranen Küche zum Einsatz. Die typischen Gerichte wie Pizza, Tomatensuppe, Fleisch, Fisch und Salat bekommen durch die würzige Note des Krauts noch mehr Pepp.
Vorteilhaft ist dabei der vielfältige Einsatz in der Hauptspeise als auch in der Beilage oder als Sauce. Dabei harmoniert das Oregano Gewürz wunderbar mit anderen Kräutern wie Basilikum, Rosmarin oder Thymian.
Tipp für den Verbrauch
Als Gewürz werden die Blätter, das getrocknete Kraut und die essbaren Blüten verwendet. Im Gegensatz zu anderen Kräutern verliert dieses nicht sein Aroma beim Trockenvorgag, sondern intensiviert es dadurch nur noch mehr.
Die Oregano Verwendung unterscheidet sich auch dahingehend, dass es gekocht und gegart werden kann, ohne seinen Geschmack beziehungsweise sein Aroma zu verlieren oder bitter zu werden.
Als Tee
Zur Förderung der Verdauung kann es helfen eine Tasse mit dem Gewürzkraut zu trinken. Oregano-Tee soll bei Beschwerden mit den Atemwegen, wie Halsschmerzen und Husten, helfen.
Ein Nebeneffekt kann die stimmungsaufhellende Wirkung sein. Eventuell leitet sich der Spitzname „Wohlgemut“ davon ab.
Geschichten und Mythen
Das Würzkraut taucht das erste Mal in Rezeptbüchern des 17. Jahrhunderts auf. Schon damals war es als Gewürz bekannt und konnte beispielsweise für Pfannkuchen und Omelette verwendet werden.
In der Botanik fand es kaum Beachtung. Das blieb so bis ins 20. Jahrhundert hinein. In der deutschen Küche ist das Oregano Gewürz auch heute noch von eher geringer Bedeutung.
Dafür gilt es in der italienischen, griechischen, spanischen und mexikanischen Küche als wichtiges Gewürz für Saucen, Fleisch, Kartoffel- und Gemüsegerichte.
Für die unterschiedlichen lokalen Gerichte wird teilweise auch auf verschiedene Unterarten oder entfernte Verwandte des Gewürzes zurückgegriffen.
Unterschiede zu Majoran
Majoran wird wegen seines botanischen Namens (Origanum majorana) fälschlicherweise mit Origanum vulgare in einen Topf geworfen. Dabei stammt der Name Origanum von der Gattung, zu der beide gehören, dem Dost.
Einem ungeübten Auge fällt es auch schwer, beide äußerlich zu unterscheiden.
Oregano - Origanum vulgare
- Zweijährig
- Winterhart
- Behaarte Blätter
- Herb im Geschmack
- Wächst nicht so schnell wie Majoran
- In beiden Jahren ertragreicher
Majoran (Origanum majorana)
- Einjährig
- Nicht winterhart
- Glatte Blätter
- Milder im Geschmack
- Wächst schneller als Oregano
- Weniger ertragreich
Oregano als Heilmittel
Schon länger bekannt ist die Pflanze hingegen als Heilmittel. Wegen der enthaltenden Wirkstoffe kann sie gegen viele Beschwerden eingesetzt werden. In den Zeitperioden, war der Einsatz jedoch teilweise unterschiedlich.
In der Antike wurde sie in der Frauenheilkunde genutzt, um wehen einzuleiten. Außerdem sagt ihr die Literatur eine heilende Wirkung bei Hämorrhoiden nach.
Eine ganz andere Verwendung fand der Lippenblütler im Mittelalter. Zu der Zeit wurde ihm eine schützende Wirkung vor dem Bösen nachgesagt. Räucherungen mit diesem Kraut im Haus sollten seine Bewohner vor Hexen, Vampiren und dem Teufel schützen.
Ob der Spitzname Wolgemut / Wohlgemuth / Wohlgemut von der stimmungsaufhellenden Wirkung des Krauts, seiner schützenden Funktion oder einem anderen Umstand herrührt ist nicht genau bekannt.
Die Pflanze
Die krautige Pflanze kann bis zu 70 cm Wuchshöhe erreichen. Sie ist winterhart, mehrjährig und mehrmalsblühend. Das bedeutet, das Kraut wird zwei Jahre alt und blüht dabei mehrmals in seinem Leben. Einige Sorten ertragen bis zu –15 Grad Celsius, was sie ideal und beliebt für Garten und Balkon macht.
Die Oreganoblätter sind ca. 4 cm groß, eiförmig und spitz zulaufend. Je nach Sorte sind sie an der Unterseite leicht behaart und an der Seite gekerbt.
Ebenfalls typisch für das Kraut sind die weiß bis lila gefärbten Lippenblüten. Aus den Blüten werden später sogenannte Klausenfrüchte.
Eine Pflanze mit wenig Ansprüchen
Der Lippenblütler ist nicht nur ein beliebtes Heilmittel und Gewürz. Es ist auch relativ leicht anzubauen, wenn man einige Punkte beachtet.
Der gewählte Standort im Garten oder auf dem Balkon sollte warm und sonnig sein. Nährstoffarme und etwas kalkhaltige Böden sind am besten geeignet. Trotzdem darf der Untergrund nicht zu fest sein und lässt sich notfalls mit Kies oder Quarzsand auflockern.
Während der Aufzucht ist Origanum vulgare nicht ganz so robust wie in späteren Stadien. Daher sollte der Ort für die Anpflanzung größtenteils windgeschützt und nicht der prallen Sonne ausgesetzt werden.
Die Pflanzzeit beginnt im April / Mai des Jahres. Der optimale Abstand zwischen den Pflanzen beträgt 10 bis 15 cm, weil sie zur Vegetationszeit Büsche bilden können, die dann genug Platz brauchen.
Die Samen müssen nicht in der Erde vergraben werden. Es reicht, sie einfach auszustreuen (Lichtkeimer).
Das Kraut kann alternativ auch auf einer Fensterbank oder auf dem Balkon in einer Pflanzschale oder einem Pflanzkorb vorgezogen werden. Für die Vorzucht eigenen sich bereits die späten Wintermonate.
Mineralische Anzuchterden oder düngerarme organische Erden sind dafür besonders empfehlenswert.
Bei bereits vorhandenem Pflanzen kann eine Vermehrung durch Stecklinge oder durch Wurzelteilung erreicht werden.
Der Oreganos Herkunft entsprechend, braucht er nicht viel Wasser. Trockenzeiten sind also kein Thema, aber zu viel Nässe sollte nicht vorkommen.
Origanum vulgare benötigt sehr wenig Dünger. Kompost reicht völlig aus. Topfkulturen benötigen abhängig von der Umgebung mehr Nährstoffe.
Ungeachtet ihrer Herkunft aus dem südlichen Europa, hat sich die Pflanze als äußerst robust im Winter erwiesen. Trotzdem sollte sie bei strengen Wintern mit Reisig bedeckt werden.
Die Blütezeit ist von Juli bis September, aber geerntet werden kann das ganze Jahr über. Die Staude sollte nicht zu groß geraten und muss regelmäßig gestutzt werden. Der Ernte tut das keinen Abbruch. Und obwohl das Würzkraut nicht so schnell wächst wie Majoran, treibt das Kraut nach dem Stutzen sehr schnell neu aus.
Unterarten
Origanum vulgare gehört zu den artenreichsten Kräuterfamilien, den Lippenblütlern (Lamiaceae). Außerdem gehört er zur Gattung Dost (Origanum). Dazu zählt auch der Origanum majorana (Majoran) mit dem Origanum vulgare oft verwechselt wird.
Die Oregano-Unterarten unterscheidet und benannte man grob anhand ihrer Herkunft.
- Algerischer O. (Origanum vulgare subsp. glandulosum) – Algerien, Tunesien
- Russischer O. (Origanum vulgare subsp. gracile) - Afghanistan, Iran, Türkei, Russische Gebiete
- Syrischer O. (Origanum syriacum) – Syrien, Türkei, Palästina
- Griechischer O. (Origanum vulgare subsp. hirtum) - Albanien, Kroatien, Griechenland, Türkei
- Spanischer O. (Origanum vulgare subsp. virens) – Westlicher Mittelmeerraum (Madeira, Marokko, Portugal, Spanien etc.)
- Echter Dost oder wilder Majoran (Origanum vulgare subsp. vulgare) – Europa, China, Indien
- Grüner O. (Origanum vulgare subsp. viride) – Iran, Irak, Afghanistan, China, Kroatien, Frankreich, Griechenland, Bulgarien, Indien, Italien, Pakistan, Nepal
- Kreta-Dost (Origanum dictamnus) - Kreta
Als Heilmittel
Heute findet Origanum vulgare, auch „Wohlgemut“ genannt, eine etwas andere Verwendung als in der Antike oder dem Mittelalter.
Beispielsweise wird der Oregano-Tee bei Magen- und Darmbeschwerden eingenommen. Das Getränk soll auch bei chronischer Bronchitis helfen.
Das Oregano Rezept für den Tee ist einfach und schnell gemacht:
- 1 TL Getrocknete oder 2 TL frische Kräuter
- 250 ml Wasser
Das Kraut mit kochendem Wasser übergießen, mit einem Tuch bedecken, 10 Minuten ziehen lassen und anschließend genießen.
Bei der Pflanze haben vor allem die Blätter und das Kraut die meisten Wirkstoffe. Diese wirken:
- Antibakteriell
- Verdauungsfördernd
- Entzündungshemmend
- Appetitanregend
- Hustenlösend (z.B. Grippe)
- Pilzhemmend
Außerdem helfen sie bei chronischen Beschwerden, hohem Blutdruck und unterstützen die Gallen- und Leberfunktion.
Die ätherischen Öle in den Pflanzenteilen haben teilweise eine pilzhemmende Wirkung. Daher ist Oreganoöl oder Dostöl ein bekanntes Mittel zur Behandlung von Candida albicans. Eine bekannte Pilzart, die unter anderem Soor oder Lungenentzündungen verursachen kann.
Die antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften von Phenol und Carvacrol können in Tinkturen zur Behandlung von fettiger und unreiner Haut genutzt werden.
Hustenlösend und Grippe vorbeugend kann auch ein Oregano Rezept für Badezusatz mit einem Extrakt aus 100 Gramm getrocknetem Kräutern auf einem Liter Wasser wirken.
Gesundheitlicher Aspekt
Ob Oreganoöl, Badesalz oder Cremes. Bei der Oregano Verwendung zur Behandlung gesundheitlicher Beschwerden sollte vorher stets ein Arzt oder Apotheker konsultiert werden. Bei unsachgemäßer Eigentherapie können die ätherischen Öle auch ätzend wirken und Reizungen auslösen. Daher ist von einer puren Verwendung abzuraten.