Bärlauch – eine starke Frühlingspflanze
Lateinischer Name: Allium ursinum
Andere Namen: Waldknoblauch, Hexenzwiebel
Der Bärlauch gehört zu den bekanntesten heimischen Wildkräutern und zu den Lauchgewächsen. Bärlauch ist Gewürz- und Heilkraut zugleich.
Im Frühjahr frisch geerntet kann die Pflanze in der Küche vielseitig verwendet werden. In der Naturheilkunde findet Bärlauch vor allem bei Verdauungsbeschwerden Anwendung.
Was ist Bärlauch?
Bärlauch ist eine ausdauernde, mehrjährige Pflanze, die eine Höhe von 20 bis 50 cm erreicht. Die Vegetationsperiode dauert etwa von März bis Ende Mai. In dieser Zeit verströmt Bärlauch einen intensiven Knoblauchduft. Die lanzettförmigen Blätter werden bis zu 25 cm lang und bis zu 5 cm breit. Die Blattoberseite ist matt dunkelgrün und die Unterseite hellgrün. Die länglichen, zur Blattspitze verlaufenden Blattnerven sind ein weiteres markantes Zeichen. Bärlauch wächst aus weißen, länglichen Zwiebeln, die bis zu 5 cm lang sein können.
Ende März bis Ende Mai erscheinen kleine weiße, sternförmige Blüten, die auch den markanten Geruch des Bärlauchs verströmen. Nach der Blüte entwickeln sich die typischen Kapselfrüchte, welche die Samen enthalten.
Wo kommt Bärlauch her?
Der Bärlauch hat seinen Ursprung in Europa und ist bis nach Nordasien zu finden. Da Bärlauch für Kräuter eher untypische Standortansprüche hat, wächst das Knoblauchgewächs hauptsächlich in schattigen, feuchten Auenwäldern. Auch an Bächen und Flussniederungen wächst er gerne.
Die Pflanze ist besonders ausbreitungsfreudig und wächst mittlerweile auch in Parks und Gärten. Kultiviert wird Bärlauch beispielsweise in der Slowakei, Tschechien sowie in Deutschland.
Wie schmeckt Bärlauch?
Bärlauch ist bekannt für sein kräftiges Knoblaucharoma. Und er hat einen großen Vorteil: Nach dem Verzehr von Bärlauch riecht man nicht so stark, wie es bei Knoblauch leider der Fall ist.
Wofür verwendet man Bärlauch?
Bärlauch wird hauptsächlich in der Küche verwendet und hat sich in den letzten Jahren zu einem beliebten Kraut etabliert. Zur Saison im Frühjahr wird Bärlauch frisch auf Märkten angeboten und ist auch in vielen Lebensmittelgeschäften erhältlich.
Selbstverständlich kann man Bärlauch auch in getrockneter Form kaufen. Beim Trocknen geht einiges vom Aroma verloren und auch die Gesundheitsunterstützende Wirkung lässt nach. Dennoch ist getrockneter Bärlauch eines der aromatischsten Kräuter.
Bärlauch Gewürz
Im Frühjahr ist Bärlauch ein beliebtes Gewürzkraut. Das milde knoblauchartige Aroma verleiht Speisen eine interessante Note, aber weniger intensiv als Knoblauch oder Zwiebeln. Fischgerichte, Salate, Suppen oder Soßen bekommen mit Bärlauch verfeinert eine besondere Note.
Beim Erhitzen verliert Bärlauch Aroma und sollte deshalb erst am Ende der Garzeit zugefügt werden. Die fein geschnittenen Blätter passen perfekt auf ein Butterbrot, in den Salat oder in einen Kräuterquark. Auch Kräuterbutter oder -salz kann mit Bärlauch verfeinert werden. Besonders schmackhaft ist Bärlauch-Pesto. Um das beliebte Gewürzkraut ganzjährig nutzen zu können, kann es eingefroren werden.
Bärlauch als Heilkraut
Auch als Heilkraut findet Bärlauch Verwendung. Seine Inhalts- und Wirkstoffe machen eine naturheilkundliche Anwendung möglich. Schon in der Antike und im Mittelalter kannten die Menschen die positive Wirkung von Bärlauch auf den Körper.
Als Heilmittel wird sowohl die Zwiebel als auch die Blätter verwendet. Bärlauch kann bei Verdauungsstörungen helfen und als Mittel zur Blutreinigung eingesetzt werden. Die in der Pflanze enthaltenen Schwefelverbindungen aktivieren die Tätigkeit von Leber und Galle, wirken förderlich bei Bluthochdruck und senken den Cholesterinspiegel. Bei Erkältungen wirkt Bärlauch schleimlösend. In verschiedenen Studien wurden sogar pilzhemmende Eigenschaften nachgewiesen. Weiterhin wird Bärlauch bei Kreislaufproblemen und Hautunreinheiten verwendet.
Aufbewahrung und Lagerung
Frischer Bärlauch sollte bestenfalls innerhalb weniger Tage verbraucht werden, da er schnell an Aroma verliert. Im Kühlschrank hält sich das Kraut maximal 2 Tage. Zur Lagerung werden die Blätter mit feuchtem Küchenpapier eingewickelt und im Gemüsefach aufbewahrt.
Soll Bärlauch länger aufbewahrt werden, ist es am besten, ihn portionsweise einzufrieren. Eine kleine Einbuße des Aromas muss man allerdings in Kauf nehmen. Die Bärlauchblätter können im Ganzen oder in Streifen geschnitten eingefroren werden. Eine weitere Möglichkeit ist es, den Bärlauch in den Mixer zu geben und als Püree einzufrieren. Ebenso lässt sich Bärlauchbutter problemlos im Gefrierfach aufbewahren.
Bärlauch lässt sich weiterhin als Salz, Öl oder Pesto konservieren und ist so gekühlt mehrere Monate haltbar.
Getrockneter Bärlauch ist luftdicht verschlossen wie alle Kräuter bis zu 3 Jahre haltbar, sollte aber innerhalb eines Jahres verbraucht werden.
Bärlauch verarbeiten
Die Blätter des Bärlauchs können theoretisch samt Stielen verzehrt werden. Zum Konservieren sollten die harten Stiele allerdings entfernt werden. Auch bei einigen Rezepten ist es besser die Stiele nicht mit zu verarbeiten. Vor der Verarbeitung werden die Blätter vorsichtig gewaschen und getrocknet. Die Blätter können in feine Streifen geschnitten oder im Ganzen verwendet werden.
Bärlauch Rezepte
Bärlauchpesto
Zu Pesto verarbeitet kommt das Aroma und der Geschmack des Bärlauchs besonders gut zur Geltung. Für 1 Glas benötigt man 100 g Bärlauch, 70 g Pinienkerne, 40 g geriebenen Parmesan, 60 ml hochwertiges Olivenöl und etwas Salz. Alle Zutaten werden mit dem Mixer püriert, bis eine cremige Masse entstanden ist. Im Kühlschrank hält sich Bärlauchpesto etwa 3 bis 4 Wochen. Um das Glas steril zu machen, sollte es vorher ausgekocht werden. Eine etwa fingerdicke Schicht Öl auf dem Pesto sorgt für eine optimale Haltbarkeit.
Selbstverständlich gibt es die Gewürzmischung Bärlauch-Pesto auch im Shop zu kaufen:
Bärlauchbutter
Bärlauchbutter schmeckt wunderbar als Aufstrich auf frischem Brot oder zu gegrilltem Fleisch oder Gemüse. Die Bärlauchblätter werden ohne Stiele in feine Streifen geschnitten und mit etwas Salz und Zitronensaft mit Butter im Verhältnis 3:1 gemischt.
Bärlauchsalz
Bärlauchsalz kann zum Würzen von Salaten und anderen Speisen verwendet werden und schmeckt auch auf Butterbrot gut. Es hat eine intensive Farbe und einen herrlichen Duft.
Die Zubereitung ist sehr einfach. Man benötigt 100 g frischen oder getrockneten Bärlauch und 500 g grobes Meersalz. Die Stiele sollten von den Blättern entfernt werden, da das Salz sonst bitter werden kann. Die Bärlauchblätter werden in der Küchenmaschine zerkleinert und dann zusammen mit dem Salz fein gemahlen.
Das feuchte Salz wird auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech gegeben und muss über Nacht an einem warmen Ort trocknen. Zum Trocknen kann das Salz auch bei 50°C in den Backofen. Das Salz wird dann in Gläser abgefüllt und sollte kühl gelagert werden.