Was ist Bockshornklee?
Bockshornklee ist klein, krautig und irgendwie unscheinbar. Die Pflanze mit ihrem leicht würzig-bitteren Geschmack ist in der Küche und in der Medizin ein echter Allrounder.
Das Kraut stammt ursprünglich aus dem persischen Raum. Dort war die Verwendung als Gewürz schon im Antiken Ägypten bekannt und Karl der Große brachte es im 9. Jahrhundert nach Europa.
Heute kennt man es vor allem als Bestandteil von Curry-Mischungen. Natürlich lassen sich damit ebenso Fisch- und Fleischgerichte würzen.
Aber auch pflegende und gesundheitliche Wirkungen besitzt die Pflanze. Inzwischen hat selbst die Schulmedizin ihre Heilkraft anerkannt. Studien haben sogar belegt, dass es bei Parkinson einige Symptome lindern kann.
Bockshornklee – nicht nur als Currymischung lecker
In Indien, Afrika oder im Nahen Osten würde man wahrscheinlich über die Nutzung des Krautes in Europa lächeln. Denn hierzulande ist die Bockshornklee Verwendung meist nur mit Curry-Mischungen verbunden.
Dabei kann das Gewächs so viel mehr. Das leicht bittere und würzige Aroma der Hülsenfrüchte wird nämlich in den Herkunftsländern des Krautes für viele Gerichte verwendet.
Wofür verwendet man Bockshonrklee?
Besonders zu Fleischsorten wie Lamm, Schwein und Rind, aber auch zu Fisch passt das Gewürz sehr gut. In Südtirol wird das Kraut sogar für das Würzen von Käse benutzt.
Nur nicht zu viel sollte man beim Würzen davon verwenden. Denn der Bockshornklee Geschmack ist sehr intensiv.
Das Bittere hingegen kann man durch kurzes Anrösten der Hülsenfrüchte mildern. Dafür eignen sich aber nur die ganzen Früchte, die dann nach dem Anrösten mit dem Mörser zerstoßen oder zermahlen werden. Natürlich gibt es das Gewürz bereits gemahlen zu kaufen oder man verwendet die ganzen Hülsenfrüchte.
Wo kann ich Bockshornklee kaufen?
Bockshornklee gibt es in 2 Varianten hier im Shop, als ganze Körner und gemahlen:
Wie bewahrt man Bockshornklee auf?
Da der Geschmack durch Luft und Sonne schnell verloren geht, sollte man das Gewürz gut verschlossen und dunkel aufbewahren. Samen halten grundsätzlich länger ihr Aroma als das gemahlene Gewürz. Man sollte es sparsam verwenden, da der Geschmack sehr intensiv ist. Sehr harmonisch wirkt das Gewürz mit Curry, Kümmel, Liebstöckel und Chili.
Bockshornklee verarbeiten
Bockshonrklee ist recht hart und lässt sich am besten im Mörser zerkleinern. Falls Sie keinen zur Hand haben, führen wir auch die gemahlene Variante zu kaufen im Shop.
Charakteristisches Aussehen, Anbau und Geschichte von Bockshonrklee
Die Herkunft des Bockshornklee ist der persische Raum. Da das Kraut in vielen Teilen der Erde zuhause ist, besitzt es viele, verschiedene Namen:
Trigonella foenum-graecum ist der offizielle, lateinische Name. Übersetzt man es, so kommt man auf den bekannten Begriff „griechisches Heu“. Man kennt die Pflanze auch unter den Bezeichnungen Ziegenhorn, feine Grete, Kuhhornklee oder schöne Magareth.
Doch so bekannt wie in Indien oder im Nahen Osten ist das Kraut in Deutschland nicht.
Kleines Gewächs mit großer Wirkung
Das griechische Heu ist eine einjährige und sehr krautige Pflanze, die bis zu 80 Zentimeter hoch werden kann. Das Aussehen des Krautes erinnert ein wenig an Klee. Sie besitzen Blattstiele an denen eiförmige, beziehungsweise elliptische Blätter sind.
Die Blätter können für Salate verwendet werden, doch für die Medizin und als Gewürz sind die Hülsenfrüchte besonders interessant. Allerdings nutzt man das Gewächs in seinen Ursprungsländern komplett. Sie sind hornförmig und bis zu 12 Zentimeter groß.
Die Hülsenfrüchte sind wiederum von einer zähen, ockergelben bis bräunlich-roten Haut umgeben. Zerreibt man die Früchte, so entfaltet sich das typisch würzige Aroma.
Das vielseitig anwendbare Kraut mag viel Sonnenlicht und lehmigen Boden. Auch mit Trockenheit kommt sie sehr gut zurecht. Deshalb sind bis heute Marokko und Indien Hauptanbaugebiete der Pflanze. Doch selbst in Europa findet man die Pflanze wild wachsend. Blütezeit ist April bis Juli. Dann können die Samen geerntet werden.
Geschichte eines kleinen Krautes
Schon die Menschen der Eisenzeit kannten das griechische Heu. Auch im antiken Ägypten spielte es nicht nur als Gewürz, sondern ebenso als Medizin, Schönheitspflege und für Rituale eine wichtige Rolle.
Selbst in China fehlte es nicht in den reich blühenden Gärten. Von Persien aus kam die Pflanze ins antike Griechenland und in das römische Reich.
Karl der Große war so von dem Kraut angetan, dass er im 9. Jahrhundert den Anbau der Pflanze in den deutschen Klostergärten anordnete.
Anders als im islamischen Raum, der Bockshornklee Herkunft, geriet der Klee in Europa ein wenig in Vergessenheit. Erst durch Sebastian Kneipp erlebte das Gewächs eine Renaissance in der Naturheilkunde. Er schwörte, wie schon Hildegard von Bingen weit vor seiner Zeit, auf die Heilkräfte der persischen Pflanze.
Das griechische Heu als leckerer Salat und wohltuendem Tee
Sogar als Salat sind die Samen bestens geeignet. Als Hauptzutat benötigt man die Sprossen, die man ganz einfach aus den Hülsenfrüchten selbst ziehen kann. Dafür reicht es ein Glas zu benutzen. Die Früchte keimen schon nach etwa acht Stunden, wenn sie mindestens 2x täglich mit Wasser gespült werden. Wichtig ist, dass die Samen nicht austrocknen. Am zweiten Tag sind die Sprossen fertig und erntereif.
Nicht wundern, dass die Samen in den ersten Stunden etwas streng riechen. Den typisch, würzigen Bockshornklee Geschmack entwickeln sie etwa am zweiten Tag.
Die Sprossen sollten bis zum vierten Tag geerntet werden, da sie dann langsam zu bitter sind. Wichtig während der Zucht ist, dass eine Temperatur zwischen 18 und 21 Grad eingehalten wird. Geschmacklich erinnern sie an Chicorée mit einem leicht bitteren, würzigen Aroma.
Die Sprossen sind als Salat, zu Nudelgerichten, Soßen und sogar zu Süßspeisen einfach lecker. Aber sie sind nicht nur gut, sondern auch sehr gesund. Die Sprossen enthalten Enzyme, Mineralien, Vitamin A, B1, D und B2.
Bockshornklee kann man auch als Tee verwenden. In vielen Stilltees ist das Kraut neben Frauenmantel ein unverzichtbarer Inhaltsstoff. Denn es soll die Milchbildung fördern. Um dies bewirken zu können, sollten bis zu sechs Tassen des Tees täglich getrunken werden. Die Wirkung setzt recht schnell ein, sodass Mütter schon nach der Geburt mit der Kur beginnen können.
Schwangeren hingegen wird die Einnahme des Tees nicht empfohlen.
Doch das Kraut besitzt noch weitere heilende Eigenschaften. Es gut für die Verdauung und bringt das Blut ins Gleichgewicht.
Das Kraut kann man als fertigen Tee kaufen oder man macht ihn aus den Hülsenfrüchten selbst. Dafür müssen zunächst die Früchte zermahlen werden, damit sich die ätherischen Öle freisetzen. Dafür eignet sich ein Mörser bestens.
Etwa drei Esslöffel werden benötigt. Diese gießt man mit kochendem Wasser auf und lässt es mindestens drei Minuten ziehen.
Der Geschmack ist sehr intensiv. Daher ist die Beigabe von anderen Kräutern wie zum Beispiel Pfefferminze oder Melisse, die vergleichbare Wirkungen haben, sinnvoll. Um eine positive Wirkung zu erzielen, empfiehlt es sich, etwa drei bis vier Tassen pro Tag zu trinken.
Intensiver Geschmack mit gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen
Egal ob als Gewürz, Salat oder als Tee – das Kraut aus dem persischen Raum besitzt eine Menge Inhaltsstoffe, die dem Körper richtig gut tun.
Die Früchte besitzen einen hohen Anteil an Eisen, das für die Versorgung von Sauerstoff im Körper wichtig ist.
Außerdem versteckt sich in den kleinen Hülsenfrüchten ein hoher Anteil an Kalzium. Das benötigt der Mensch für einen gesunden Knochenaufbau und für die Regulierung des Stoffwechsels.
Weiterhin finden sich Magnesium, Vitamin B6, Proteine und Vitamin A im Kraut. Auch enthält es Vitamin D, das der Körper eigentlich durch die Aufnahme von Sonnenstrahlung zum Teil selbst produzieren kann. Da in den Wintermonaten die Sonne kaum scheint, ist es sinnvoll, zusätzlich Vitamin D aufzunehmen. Denn vor allem für ein starkes Immunsystem ist das Vitamin wichtig.
Auch die ätherischen Öle der Hülsenfrüchte besitzen eine antibakterielle und desinfizierende Wirkung.
Kleines Kraut mit großer medizinischer Wirkung
Durch die vielen, nützlichen Inhaltsstoffe sind die Samen wahre Gesundheitsbringer. Nicht umsonst haben die Menschen in der Eisenzeit schon auf das Kraut und seine gesundheitsfördernde Wirkung geschworen.
Mit Auflagen haben die Menschen vor rund 4.000 Jahren Entzündungen und die damit verbundenen Schmerzen gelindert. Noch heute schwört die Naturheilkunde bei Rückenschmerzen, dadurch bedingten Kopfschmerzen und dem berühmten Hexenschuss auf die Auflagen mit Bockshornklee. Dazu wird ein Brei hergestellt, der auch bei Ekzemen oder anderen Hautentzündungen helfen soll. Hildegard von Bingen wusste schon um diese Heilwirkung.
Inzwischen konnten Biochemiker feststellen, dass der in den Samen enthaltene Inhaltsstoff Diosgenin das Bilden von Entzündungsbotenstoffen im Körper hemmt und es – zumindest eine nachweislich schwache – antiseptische Wirkung gibt. Das hilft Hautentzündungen zu lindern.
Außerdem haben Studien festgestellt, dass das Gewächs einen schmerzstillenden Effekt besitzt. Deswegen wird das Kraut auch bei Magen-Darm-Beschwerden, Atemwegserkrankungen und bei Rheuma wirkungsvoll eingesetzt.
In Indien und in der traditionellen, chinesischen Medizin setzt man die Samen auch gegen Diabetes Typ II ein. Denn das griechische Heu kann zur Senkung des Blutzuckerspiegels führen. Dass die Chinesischen und Inder recht haben, zeigen mittlerweile einige Studien. In Indien untersucht man sogar, ob das kleine Gewächs gegen Krebs eingesetzt werden kann.
Die schöne Magareth macht auch schön
Kleopatra benutzte die Pflanze nicht nur zu Heilzwecken, sondern ebenso für ihre Schönheit. Sie war berühmt für ihre weiche und reine Haut, die nicht nur vom baden in Milch kam.
Denn das Pulver eignet sich sehr gut als Gesichtsmaske und reinigt die Haut effektiv. Durch die Vitamine und Mineralstoffe wird die Haut mit vielen Nährstoffen versorgt.
Rezepte
Indischer Linseneintopf
Zutaten:
- 3 Knoblauchzehen
- 1 Zwiebel
- 1 Chili
- 4 Esslöffel geklärte Butter (Butterschmalz)
- 10 g Ingwer
- 1 TL Senfkörner
- 1 TL Kümmel
- 2 TL Masala
- 1 TL Bockshornkleesamen
- 600 ml Brühe
- 2 TL Tomatenmark
- 300 g Kirschtomaten
- 250 g Linsen
- 2 TL Limettensaft
- 10 Gramm Ingwer
1. Ingwer, Chili, Knoblauch und Zwiebel kleinhacken. Zunächst die Zwiebeln goldbraun rösten. Danach Knoblauch und Chili hinzugeben. Zum Schluss kommen Kümmel- und Bockshornkleesamen zum Gemüse, um es ebenfalls kurz anzurösten.
2. Nun das Tomatenmark hinzugeben und unterrühren. Anschließend mit Brühe abgießen und etwa fünf Minuten köcheln lassen. Jetzt sind die Linsen an der Reihe und kommen in den Topf. Alles etwa 15 bis 20 Minuten köcheln lassen, bis die Linsen weich sind.
2. Während die Suppe gart, werden die Tomaten geviertelt. Danach etwa 1/3 Drittel der Suppe in einen Mixbecher umfüllen und mit einem Pürierstab fein pürieren. Anschließend wandert die Maße zusammen mit den Tomaten zur Suppe. Alles gut umrühren und mit einem Schuss Limettensaft verfeinern. Zum Schluss nach Bedarf mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Süßer Curryjoghurt mit Bockshornkleesamen
Zutaten:
- 500 g Joghurt
- 1 Chili
- 3 Esslöffel Kichererbsenmehl
- 1 Teelöffel Zuckerrohrsaft
- 10 Curryblätter
- 0,5 Teelöffel Kurkuma
- 1 Messserpitze Bockshornkleesamen
- 0,5 Teelöffel Senfkörner
- 0,5 Teelöffel Kümmel
1. Zunächst den Joghurt mit 700 ml Wasser schaumig rühren. Anschließend Chilis waschen und schneiden. Danach Kichererbsenmehl und dem Zuckerrohrsaft zur Masse hinzugeben.
2. Öl in einer Pfanne erhitzen, Kümmelsamen, Bockshornkleesamen, die geschnittene Chili und die Curryblätter kurz anrösten. Nun die Masse zu den angerösteten Gewürzen geben und gut umrühren. Alles etwa 3 Minuten köcheln lassen.
3. Der Curryjoghurt kann sowohl warm wie auch kalt gegessen werden. Passt hervorragend zu Reis.